Trips und Kurzreisen ganz nah: Namur
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GESCHICHTE, CHARME UND GENUSS
Namur, die Hauptstadt der Wallonie, liegt malerisch an den beiden Flüssen Sambre und Maas, knapp 2 Stunden von Luxemburg entfernt.
Schon bei der Anreise beeindruckt die Stadt durch ihre Lage: Auf einem Hügel thront die imposante Zitadelle, die über Jahrhunderte als strategischer Punkt diente. Bereits die Römer wussten die geografische Bedeutung dieses Ortes zu schätzen. Im Laufe der Geschichte ließen die Herzöge von Burgund und später die Habsburger ihre Befestigungen erweitern. Heute gilt die Zitadelle als eine der größten Festungsanlagen Europas und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die sanften Hügel des Maas-Tals.
ROMANTISCHE ALTSTADTGASSEN UND ADRESSEN FÜR GENIESSER
Unser Wochenende beginnt an einem sonnigen Samstagvormittag. Nachdem wir unser Auto geparkt haben, spazieren wir über die historische Steinbrücke „Pont de Jambes“ und genießen unseren ersten Blick auf die Altstadt mit ihren charmanten Gassen. Die Häuser im barocken und klassizistischen Stil erinnern an die Blütezeit der Stadt im 17. und 18. Jahrhundert. Auffällig sind die grauen Kalksteingebäude, die mit kunstvollen Fassaden und schmiedeeisernen Balkonen geschmückt sind.
Wir starten unsere Entdeckungstour in der lebhaften Einkaufsstraße Rue de Fer und verlieren uns in den kleinen Seitengassen, wo sich die wahre Seele Namurs verbirgt. Hier findet man originelle Boutiquen, hübsche Antiquitätenläden und kleine Concept Stores, wie das „Les Cup’inn“, ein Café und Shop in der Rue Haute Marcelle, das lokale Produkte und originelle Geschenkideen anbietet, oder das „Atelier-53“, ein liebevoll eingerichteter Kreativort für Textilien aller Art. Wenn Sie auf der Suche nach typischen wallonischen Spezialitäten sind, sollten Sie bei der „Maison des Desserts“ vorbeischauen, wo Sie herrliche Tartes und Pralinen finden.
LOKALE BESONDERHEITEN UND KÜHNE KUNST
Beim Schlendern stoßen wir immer wieder auf kleine Details, die Geschichten erzählen: eine alte Tür mit kunstvoller Schnitzerei, ein versteckter Innenhof voller Blumen, ein humorvoller Hinweis auf eine regionale Delikatesse, die „Escargots Petits-Gris de Namur“, die übrigens hervorragend schmecken.
Als absolutes Highlight stellt sich für uns der Besuch des „Musée Félicien Rops“ heraus. Der aus Namur stammende Künstler, bekannt für seine provokativen und meist erotischen Werke, war eine zentrale Figur des 19. Jahrhunderts. Das überaus sehenswerte Museum ist in einem eleganten Herrenhaus untergebracht und zeigt nicht nur seine berühmten Radierungen, sondern auch Briefe, Skizzen und persönliche Gegenstände. Besonders faszinierend ist, wie Rops die gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit hinterfragte… ein Hauch von Skandal weht noch heute durch die Ausstellungsräume!
Nach unserer Kultur-Visite begeben wir uns in eine gemütliche Brasserie auf der „Place du Marché“ und bestellen „Boulettes à la liégeoise“, eine belgische Fleischspezialität mit einer süß-sauren Soße, begleitet von knusprigen Pommes frites. Dazu eine „Blanche de Namur“, ein erfrischendes lokales Weißbier, das seit dem 19. Jahrhundert in der Brasserie du Bocq gebraut wird.
ROMANTISCHES DINNER IM SCHLOSSHOTEL
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg zu unserem Übernachtungsort, dem „Château de Namur“, einem romantischen Hotel oberhalb der Stadt, umgeben von einem schönen Park. Das historische Gebäude versprüht den Charme vergangener Zeiten, ohne auf modernen Komfort zu verzichten. Nach einem Spaziergang im Garten erwartet uns ein herrliches Abendessen auf der Terrasse des hoteleigenen Restaurants. Der Blick auf das Maas-Tal ist grandios und das Degustationsmenü ist ein wahres Fest für die Sinne: von zartem Wild über kreative Gemüsekompositionen bis hin zu einer sündhaft guten Dessert-Kreation mit belgischer Schokolade… das Ganze optimal begleitet von erlesenen Weinen. Der Himmel auf Erden!
Der Sonntagmorgen beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück im Schloss. Bevor wir abreisen, unternehmen wir noch einen Abstecher zur Zitadelle und lassen den Blick über die Dächer der Stadt schweifen, über den schimmernden Fluss und die Brücken, die die beiden Ufer verbinden. Dieses Bild werden wir noch lange in Erinnerung behalten!
Unser Wochenende in Namur endet, wie es begonnen hat: mit einem Gefühl von Entdeckung und Genuss. Diese Stadt vereint Geschichte, Kultur und Lebensfreude auf einzigartige Weise… ein wahrer Geheimtipp für alle, die das Besondere suchen und sich etwas Gutes tun möchten!
Lydia Mutsch