Die Via Elektra - Was ist das?

Wir bieten Ihnen einen Streckenführer, der speziell für Elektroautos konzipiert wurde. Die Grundidee besteht darin, einzelne Etappen miteinander zu verbinden, die an VIA ELEKTRA© Zwischenstopps liegen. Es handelt sich dabei um Hotels, bei denen Gäste mit Halbpension ihr Fahrzeug kostenlos aufladen können. Zwischen den einzelnen Zielen liegen maximal 300 km.

Die Schätze der mittelalterlichen Goldschmiedekunst aus dem 12. und 13. Jahrhundert dienen bei dieser Entdeckung oder Wiederentdeckung des benachbarten Walloniens als roter Faden. Legen Sie Archäologenkleidung und Gurt an. Wir brechen auf zu einem fünftägigen Ausflug.

Die Streckenführer sind für jeden Mittelklassewagen bestens geeignet. Ob Sie nun Eigentümer oder Mieter eines Elektroautos sind … Genießen Sie die üppigen Reichtümer des alten Kontinents, indem Sie ganz einfach den Themenrouten der Via Elektra folgen.


Tag 1: Abfahrt in Luxemburg

Wir fahren das Ourtal hinauf in Richtung Stavelot.  

STAVELOT
Der Remaklus-Schrein, der von der Französischen Gemeinschaft als eines der bedeutenden Kulturgüter Walloniens eingestuft wurde, gehört zu den größten seiner Zeit. Das zwischen 1263 und 1268 fertiggestellte Meisterwerk zeugt von dem technischen Können der maasländischen Goldschmiede jener Zeit. Zu sehen ist der aus der ehemaligen Abtei stammende Schrein in einer Vitrine aus Hochsicherheitsglas in der Mitte des Chors der Sankt-Sebastian-Kirche in Stavelot. An den Stirnseiten befinden sich Darstellungen von Christus und seiner Mutter Maria. 

Von Stavelot geht es über Verviers weiter in Richtung Maastricht. 

MAASTRICHT
Der Heilige Servatius, Bischof der Diözese Tongeren, wurde um das Jahr 300 geboren und starb 384 in Tongeren. Viele Legenden ranken sich um seine Person. Als Vetter von Jesus soll er im armenischen Penestria geboren und in Jerusalem zum Priester geweiht worden sein, bevor er in die damals wichtige gallorömische Stadt Tongeren zog. Der vermutlich zwischen 1160 und 1170 erbaute Reliquienschrein kann in der Schatkamer Basiliek van Sint Servaas am Keizer Karelplein bewundert werden.
Auf seiner Hauptseite ist Christus zwischen Alpha und Omega als Majestas Domini dargestellt. Zu beiden Seiten seines Throns fließt der von Bäumen gesäumte Fluss des Lebens. Oben auf dem Giebel thront ein Frauenhaupt aus Amethyst, der im antiken Stil geschnitzt wurde.
www.sintservaas.nl
 
Ihr Via Elektra Etappenziel
Hôtel Beaumont (am rechten Flussufer). 10, Lage Barakken – Maastricht. Reservierung:  +31 43 325 4433
 

Tag 2: Erlebnisreicher Besuch in Visé

Der einst leichte Zugang zu Brennstoffen (Kohle und Holz) erklärt die Konzentration und Entwicklung der metallverarbeitenden Künste in Wallonien. Im Maastal trafen Fuhrwerke mit Mineralien aus allen Teilen Europas zusammen. Eisen, Zinn, Kupfer, Silber, Gold … Diese und andere Metalle wurden hier in außergewöhnlicher Perfektion verarbeitet. 

VISÉ
Gut versteckt oberhalb der Autobahn liegt die kleine Stadt an der Maas, die sich angesichts des Schatzes, den sie beherbergt, geradezu schüchtern präsentiert. Gegenüber dem einzigen Zugang zum Zentrum ragt die Sankt-Martin-Kirche hervor, die mit dem Reliquienschrein des Heiligen Hadelinus den ältesten seiner Art in ganz Belgien beherbergt! Als einzigartiger Schatz der Stadt thront dieser heute an prominenter Stelle in der Mitte des Kirchenschiffs unter einer dick gepanzerten Glasvitrine. Im Jahr 662 gründet Hadelinus die Abtei von Stavelot; 692 stirbt er. Seit 1413 wird der Kopf des Heiligen Hadelinus in einer Reliquienbüste aufbewahrt.

Von Visé aus geht es weiter in Richtung Lüttich.   
 
Ihr Via Elektra Etappenziel
Congres Hôtel Liège (mit Ladestationen für Tesla und weitere Marken) 2, Esplanade de l’Europe – 4020 Lüttich (am rechten Flussufer neben dem Kongresspalast). Reservierung: +32 4 244 12 00
 

Tag 3: Das Maastal

Chronologisch gesehen ist das berühmte Taufbecken des Baptisteriums von Notre-Dame-aux-Fonts, das heute in der St.-Bartholomäus-Kirche in Lüttich aufbewahrt wird, das erste und repräsentativste Meisterwerk maasländischer Kunst. Die ebenso revolutionäre wie bigotte Stadt macht keine halben Sachen. An jeder Straßenecke werden Kirchen erbaut. Die Lambertuskathedrale indes ereilt das gegenteilige Schicksal: sie wird 1794 in einem nahezu einzigartigen Akt abgerissen. Im Museum für wallonische Volkskunde ist die Guillotine der Stadt ausgestellt. Die Revolution hat im Übrigen viele Legenden über verborgene Schätze in der Region Lüttich hervorgerufen. Einige Fragmente wurden in der Sankt-Paulus-Kathedrale zusammengetragen.
Das Museum steht seit Kurzem im Mittelpunkt einer Zusammenführung des kulturellen Erbes der sechs Kirchen mit tausendjähriger Geschichte in Lüttich.  

Von Lüttich aus geht es weiter in Richtung Huy, immer dem Maastal folgend.

AMAY
Die Stiftskirche Sainte-Ode in Amay schützt den einzigen Steinsarkophag mit stilisiertem Menschenbild aus Zeiten der Merowinger. Ein einzigartiges Werk, das in ausgezeichneten Zustand erhalten ist! Dieses Juwel des wallonischen Kulturerbes wurde zwischen Mai 1998 und Mai 2001 restauriert und bildet eine der zentralen Etappen auf dieser Route.
Mehrere Jahrhunderte verbarg die Stiftskirche einen Schatz, der 1977 bei Ausgrabungen entdeckt wurde. In einer Tiefe von drei Metern unter dem Chor befand sich der Sarkophag der Heiligen Oda. Die Gebeine der Heiligen wurden in den mittelalterlichen Reliquienschrein umgebettet, der auch die sterblichen Überreste des Heiligen Georg sowie einige Fragmente anderer berühmter Persönlichkeiten enthält.
An den Giebeln befinden sich Darstellungen der Heiligen Georg und Oda. Das Dach zieren sechs silberne Flachreliefs, die vom Leben der beiden Heiligen erzählen.
Museum für Archäologie und religiöse Kunst: 2c, Place Sainte-Ode – B-4540 Amay. www.amayarcheomusee.be

HUY
Das eng an den Fuß der Zitadelle geschmiegte Städtchen Huy betört mit seinem liebenswerten Charme. Betrachtet man die Details der in Stichen verewigten alten Stadtansichten, träumt man von dem Schloss, das bis 1676 auf der Landzunge thronte. Noch heute gibt es schöne kleine mittelalterliche Gassen, die alle von der Grand-Place zur Stiftskirche führen. Bevor Sie die Kirche betreten, sollten Sie sich unbedingt das Bethlehem-Tor, eines der Wunder der Stadt, aus der Nähe ansehen. Zugang zur Krypta mit ihren Schätzen erhalten Sie durch Nachfrage in der Stiftskirche. Dort angelangt erwarten Sie die Reliquienschreine der Heiligen Domitian und Meingold, der Jungfrau Maria und des Heiligen Markus. Zu den weiteren, nicht minder außergewöhnlichen Exponaten zählt das Emaille-Medaillon mit dem Baum des Lebens, ein um 1160 geschaffenes Meisterwerk maasländischer Kunst.   

NAMUR
Der Schatz von Hugo d’Oignies befindet sich im Stadtzentrum Namurs, in der Rue de Fer. Es handelt sich dabei um eine prestigeträchtige Sammlung von Werken des Goldschmiedemeisters Hugo d’Oignies, die dieser im ausgehenden 12. Jahrhundert schuf . Die Werkstatt des Goldschmieds bef indet sich in einem Gebäude, das an eine ehemalige, dem Heiligen Nikolaus geweihte Kapelle angrenzt.
Hôtel de Gaiffier d’Hestroy. 24, Rue de Fer – B-5000 Namur 
 
Ihr Via Elektra Etappenziel
Château de Namur, Av. de l’Ermitage 1, B-5000 Namur  Tel. : +32. 81 72 99 00
 

Tag 4: Der Schatz der Heiligen Waltraud

MONS
Die Geschichte ging nicht spurlos an diesem Ort vorüber: Plünderungen, Diebstahl und Zerstörung haben das historische Herz von Mons gezeichnet. Wahrscheinlich hat die Stadt aus diesen Dramen die Energie für ihre sehr lebendige Folklore geschöpft und ihrem Erbe eine erstaunliche Dynamik verliehen. Heute gibt es nur noch wenige Spuren dessen, was einst der mittelalterliche Reliquienschrein der Heiligen Waltraud (612–688) gewesen sein soll.  

KÖSTLICHER ZWISCHENSTOPP BEI „LA TABLE D’AUGUSTE“ IN DOUR
Sie haben reserviert? Dann können Sie hier auch Ihr Fahrzeug kostenlos aufladen. La Table d’Auguste. 23, rue du Général Leman in Dour. Reservierung: +32 65 66 68 12 – info@latabledauguste.be

TOURNAI 
Nur die Kathedrale von Tournai blieb verschont von den Bombenangriffen im Jahr 1940.
 
 
Die durch die Bombenangriffe von 1940 verwüstete Stadt wurde zwar originalgetreu wiederaufgebaut, die Patina der Zeit jedoch wurde mit in Schutt und Asche gelegt. Was bleibt ist einzig die Kathedrale, die wie durch ein Wunder von der Feuersbrunst verschont blieb. Es ist die letzte Episode einer langen und bewegten Geschichte. Heute dreht sich die Stadt um ihre Kathedrale, das Flaggschiff des westlichen Hennegaus. Im 12. Jahrhundert  wird eine neue Kathedrale im romanischen Stil fertiggestellt. Es ist dies die fünfte, die auf den Fundamenten von Heiligtümern aus dem 5. und 9. Jahrhundert errichtet wird. Aus der Vogelperspektive sieht es so aus, als würden sich zwei Kathedralen frontal gegenüberstehen. 
 
 
 
Ihr Via Elektra Etappenziel
Hôtel Best Western, Plus Alize Mouscron, 34, passage Saint-Pierre, in Mouscron Reservierung: +32 56 56 15 61
 

5. Tag: Rückfahrt nach Luxemburg über Namur und die E 411

KURZER SHOPPINGSTOPP IN NAMUR
Das Stadtzentrum von Namur ist ein wunderschönes Netz aus Fußgängerzonen, in denen sich kleine, kreative, originelle und exklusive Geschäfte aneinanderreihen. Bars, kleine Restaurants und Buchläden lassen keine Wünsche offen.  
 

Unser Partner: 

EIN SCHATZ AN VIELSEITIGKEIT
Wir haben den Skoda Enyaq auf der Via Elektra in Wallonien bewertet. Er konkurriert ohne Bedenken mit den SUVs seiner Klasse und hält, was er in Bezug auf die Reichweite (ca. 350 km) verspricht. Die letzten Zögerer, die  Elektromotoren ablehnen, sollten ihr Glück mit einer einfachen Probefahrt bei einem Händler der Losch-Gruppe versuchen. www.losch.lu
 


Texte: Alain Voisot
Fotos: ©Alain Voiset und ©Hughes Dubois