Endlich am Reiseziel angekommen, doch anstelle von Glücksgefühlen machen sich Erschöpfung und Müdigkeit breit: der Jetlag. Wir verraten Ihnen, was Sie rund um den fiesen Fernreisen-Begleiter wissen sollten und haben einige Tipps für den Biorhythmus parat.

Was ist der Jetlag überhaupt?
Bei der zweimal jährlichen Zeitverschiebung wird die Uhr nur eine Stunde vor oder zurück gedreht – trotzdem setzt sie vielen so richtig zu. Stellen Sie sich nun vor, dass ein Jetlag quasi wie zwei gewaltige Zeitverschiebungen innerhalb kürzester Zeit ist. Für den Körper ist es sehr schwierig, sich so schnell an den wechselnden Rhythmus anzupassen.
Der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus ist gestört, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit können dadurch beeinträchtigt sein. Weitere übliche Symptome können sein: Übelkeit und Magenprobleme.

Wie lange dauert so ein Jetlag?
Eine Daumenregel sagt, dass der Jetlag sich quasi proportional zu den Zeitzonen verhält, die man überquert. Nach fünf Zeitzonen braucht der Körper also ungefähr fünf Tage, um sich vollständig zu regenerieren. Die größtmögliche Verschiebung sind 13 Stunden. Flüge in Richtung Westen sind übrigens meist angenehmer für uns. Wer nach Asien fliegt, ist oft schlimmer dran.
Der Grund scheint recht plausibel: Wer von Osten nach Westen reist, landet oft spätnachmittags und muss sich nur noch bis in den Abend retten, bis man irgendwann todmüde ins Bett fällt. Wer allerdings von West nach Ost fliegt, landet oft am Morgen oder Mittag des nächsten Tages. Das rädert ganz schön und lässt manchen sofort ins Bett fallen, was man allerdings nicht tun sollte.
Bei Kurztrips lohnt es sich somit oft nicht, die innere Uhr an den neuen Rhythmus anzupassen. Wer sich jedoch länger an einem neuen Ort aufhält, der sollte sich auf die Umstellung einlassen.
Mit ein paar Tipps lässt sich diese vereinfachen:

Vom Flieger direkt ins Bett?
Egal, wie müde man ist, solange noch Tag ist, sollte man wach bleiben. Wer so richtig müde ins Bett geht, wacht erholt auf und kann den ersten Urlaubstag voll auskosten. Wenn man allerdings spät abends landet, kann man auch einfach direkt ins Bett gehen, Aber aufpassen! Wecker stellen, denn durchschlafen bis 2 Uhr nachmittags ist eher kontraproduktiv. Denn es gilt, sich an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus anzupassen!

Tageslicht für die innere Uhr
Es ist ratsam, möglichst viel Zeit an der frischen Luft und am Tageslicht zu verbringen. So gerät die innere Uhr schneller wieder in den richtigen Rhythmus. Besonders geeignet ist das Tageslicht in Kombination mit etwas Bewegung. Beides hilft, wach und konzentriert zu bleiben.
In der ersten Nacht nach der Ankunft ist es wichtig, ausreichend zu schlafen. Auch anstrengende Aktivitäten sollten in den ersten Tagen vermieden werden, damit der Körper genügend Ressourcen hat, um sich an den neuen Zeitrhythmus zu gewöhnen.

Erste-Hilfe-Nickerchen - Powernap
Um trotz Jetlag wach und auch handlungsfähig zu bleiben, helfen kurze Schlafpausen. Ein 15-Minuten-Nickerchen macht so wach wie zwei Tassen Kaffee.

Vorbereitung ist das A und O
Um den Jetlag am Zielort vorzubeugen, hilft es, wenn schon im Flugzeug der Tagesrhythmus der Reisedestination eingehalten wird: Gegessen wird zu den Zeiten des Gastlandes und Schlafenszeit ist erst, wenn die Sonne untergeht. Auch wenn es schwerfällt, auf Alkohol sowie ungesundes und fettiges Essen zu verzichten. Stattdessen lieber auf Vitamine setzen! Je fitter und erholter der Körper ist, desto einfacher ist es, den Jetlag zu überwinden.


Hilft Melatonin vor dem Schlafengehen?
In der Regel wird während Flügen von Schlafmitteln abgeraten, da diese zu extremer Müdigkeit oder gar Handlungsunfähigkeit bei ungeplanten Ereignissen oder Notfällen führen.
Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Melatonin – auch als Dunkel- oder Schlafhormon bezeichnet – bei der Jetlag-Bekämpfung hilfreich sein kann.
Sobald nämlich unser Melatonin-Level im Körper ansteigt, werden wir müde. Das Hormon kann man in der Apotheke kaufen und zwei Stunden vor der Bettzeit einnehmen – es bereitet uns sanft auf die baldige Schlafenszeit vor.
Dennoch ist diese Methode etwas umstritten. Wenn überhaupt, sollte das Präparat zur gewünschten Schlafenszeit an der Reisedestination eingenommen werden. Fragen Sie dazu vorher Ihren Arzt oder Apotheker.
Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker.