Ankunft in Colombo. Nach dem Passieren der Kontrollen nehmen wir unser Gepäck vom Band und streben dem Ausgang zu. Dort wartet unser Reiseleiter auf uns und wir lernen unser erstes Wort auf Singhalesisch: Ayubowan. Es bedeutet „Mögen Sie lange leben“ und wird zur Begrüßung benutzt. Während unserer Reise werden wir es immer wieder hören, zusammen mit einem warmherzigen Lächeln.
 
Gemeinsam gehen wir zum Fahrzeug, laden das Gepäck ein und fahren zum Hotel. „Ayubowan“, wir können den freundlichen Gruß schon zurückgeben, die Rezeptionistin freut sich darüber. Natürlich verstehen alle Englisch, doch mit „Ayubowan“ fühlen wir uns nicht mehr fremd und auch die Sri-Lanker finden es wunderbar, dass wir die allgegenwärtige Grußformel schon souverän anwenden. Der Check-In geht zügig vonstatten, das Hotelzimmer ist komfortabel und der Strand nicht weit. Nach dem Nachtflug ideal zum Ausruhen und Akklimatisieren. Eine Dusche, ein Strandspaziergang, ein kurzes Nickerchen und ein Sandwich im Hotel, dann geht’s los.
 
Wir machen uns auf den Weg ins Landesinnere, nach Anuradhapura. Die weitläufige Ruinenstätte besichtigen wir am nächsten Vormittag, zwischen malerischen Seen und viel Grün liegen die altehrwürdigen Heiligtümer. Mithilfe unseres fachkundigen Reiseleiters tauchen wir in die Geschichte des alten Ceylon und des hiesigen Buddhismus ein. Einige der uralten Dagobas und Plätze sind noch heute wichtige Orte für die Buddhisten Sri Lankas. Vor allem der heilige Bodhi-Baum – er ist ein Ableger des Baumes, unter dem Siddharta Gautama im nordindischen Bodhgaya zum Erleuchteten wurde. Bereits im dritten Jahrhundert vor Christi wurde er hier gepflanzt und ist seitdem ein spiritueller Ort. Dreimal täglich werden Zeremonien abgehalten, dann strömen die Pilger, begleitet von Trommlern und Mönchen, zum Tempel und bringen Opfergaben dar. Auch wir brachten Lotusblüten, die wir zuvor an einem der vielen Verkaufsstände erworben haben, und umrunden die heilige Stätte. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Mihintale. Auch hier gibt es Dagobas und Klöster auf den verschiedenen Ebenen (viele Stufen), ganz besonders heilig ist jedoch der Felsen, den man (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt) erklimmen kann. Unser Reiseleiter erzählt uns die Geschichte, hier nahm der Buddhismus auf Sri Lanka seinen Anfang. Ein besonderer Ort und für die Buddhisten der Insel ein sehr spiritueller Ort. Ganz nebenbei ist auch der Blick auf die Umgebung fantastisch, besonders am späten Nachmittag. Im Hotel können wir entspannen, die Atmosphäre genießen und lecker zu Abend essen, bevor wir in den tiefen Schlaf fallen.
 
Unsere Reise durch das „Kulturelle Dreieck“ geht weiter. In Sasseruwa und Aukana bewundern wir die die Kunst der ceylonesischen Steinmetze, vor allem die verwunschen im Wald stehende Buddhastatue von Sasseruwa bleibt uns im Gedächtnis. Bis zum Höhlenkloster von Dambulla sind sehr viele sehr ungleiche Stufen zu bewältigen, im tropischen Klima brauchen wir dafür etwas länger. Doch der Weg hat sich gelohnt! Die fünf in Fels geschlagenen Grotten sind kunstvoll ausgemalt und mit unterschiedlichen Buddhastatuen geschmückt. Als Dank dafür, dass König Vattagamani Abhaya aus Anuradhapura sich bei den Mönchen sicher vor den indischen Truppen verstecken konnte, stiftete er später diese eindrucksvollen Kunstwerke. Im Hotel freuen wir uns über den großen Pool und den wunderschönen Ausblick, danach über die sri-lankische Küche – ein perfekter Tagesausklang mit leckeren Currys.
 
Wir springen nochmal in den Pool und drehen, begleitet von den unzähligen Geräuschen des Tropenwaldes, ein paar Runden. Erfrischt und gestärkt bestaunen wir Polonnaruwa – auch hier unzählige Ruinen, Dagobas und Palastanlagen. Idyllisch liegen sie zwischen den uralten Bäumen, bevölkert von munteren Affen. Diesen begegnet man übrigens fast überall. Sie sehen putzig aus, sind aber nicht so putzig. Gerne stehlen sie das eine oder andere vom Tisch und wenn man sie verscheuchen möchte, werden sie bockig. Nur mit energischen Gesten können wir die Verhältnisse klar stellen. Dann widmen wir uns wieder der Geschichte, denn auch Polonnaruwa gehört zu den historischen Highlights der Insel. Die alte Königsstadt ist in mehrere Zonen aufgeteilt, unser Reiseleiter erklärt uns die wichtigsten Bauten, immer begleitet von neugierigen Affenhorden. Wir bleiben in der Tierwelt und gehen auf Elefantenpirsch. Im nahegelegenen Nationalpark von Minneriya leben sehr viele dieser beeindruckenden Dickhäuter, man trifft sie sogar auf der Landstraße. Für uns ein wunderbares Fotomotiv, für die Einheimischen ist der gemächlich am Seitenstreifen entlang spazierende Elefant etwas Alltägliches.
 
Am nächsten Tag stehen wir früh auf und stärken uns beim Frühstück – denn der Aufstieg auf den 200 Meter hohen, spektakulär aus der Ebene herausragenden Löwenfelsen von Sigiriya steht auf dem Programm. Mit gutem Schuhwerk und einer Flasche Wasser ausgestattet, steigen wir Stufe um Stufe hinauf. Auch das geht im tropischen Klima Sri Lankas nur langsam, zudem muss man trittsicher (wegen der feuchten unregelmäßigen Stufen) und schwindelfrei sein. Oben angekommen, verschlägt es uns den Atem vollends: der Ausblick ist nicht nur grandios, sondern atemberaubend! Und erst die Wolkenmädchen, der Infinity-Pool des Königs Kassapa und seine Geschichte! Mithilfe unseres Reiseleiters können wir uns gut vorstellen, wie diese legendäre Palastanlage vor etwa 1500 Jahren ausgesehen hat. Prunk und Luxus überall, unfassbar magisch, dieser Ort! Später, als der König weg war, gehörte der heilige Felsen wieder den Mönchen. Heute den Touristen. Wir steigen hinab und reisen weiter ins Hochland.
 
Kandy, die letzte Königsstadt des alten Ceylons, ist eine wuselige Stadt. Inmitten der grünen Hügellandschaft gelegen, wurde sie um einen künstlich angelegten See errichtet. Viel Verkehr, viele Geschäfte, ein geschäftiger Markt und viele Menschen – unbestreitbar ein Zentrum im Inselinneren. Wir stürzen flanieren durch die Straßen und stürzen uns ins Shoppingvergnügen. Hier gibt es alles: Gewürze, Stoffe, Edelsteine, Souvenirs – und blaue Oliven! Danach wieder Heiliges – denn die Stadt ist das bedeutendste Pilgerziel Sri Lankas und weit darüber hinaus für ihre heilige Reliquie bekannt. In der großen Tempelanlage Sri Dalada Maligawa wird dreimal am Tag der linke obere Eckzahn Buddhas, versteckt in einer wertvollen Monstranz, ausgestellt. Begleitet von lauten Trommeln bringen die Pilger ihre Opfergaben dar und beten andachtsvoll. Auch wir brachten wieder Lotusblüten. Viel Zeit hat man nicht, der Andrang ist groß und nach wenigen Minuten muss man hinausgehen, damit die nächsten Gläubigen die heilige Halle betreten können. Bemerkenswert ist, dass auch hier, wie in den anderen spirituellen Orten, es nie zu Gedränge kommt und immer höflicher Abstand gewahrt wird.
 
Für botanisch Interessierte ist der Garten von Peradeniya ein Muss. Man sagt, es sei einer der schönsten seiner Art in ganz Südasien. Die Zahl an tropischen Gewächsen ist gigantisch, die Zahl der Superlative auch. Banyan-Bäume, Bambusse, Palmen und natürlich Orchideen sind zu bewundern. Die Briten experimentierten hier einst mit Teesträuchern. Wir sind mehr an den in Freiheit wachsenden Teesträuchern interessiert und machen uns auf den Weg zu einer Teeplantage. Von diesen gibt es hier sehr viele und man kann überall eine gute Einführung in den Teeanbau und die Weiterverarbeitung bekommen. Wir lauschen den Erklärungen der Mitarbeiterin und sehen bei der Verarbeitung des berühmten Ceylon-Tees zu, anschließend trinken wir, mit schönem Ausblick auf die umliegenden Teeplantagen, eine Tasse des feinen Getränks. Dazu gibt es hausgemachten Kuchen – it‘s Tea Time! In Nuwara Eliya, von den Sri-Lankern nur Nurelia genannt, suchen wir einen warmen Pullover aus dem Gepäck. Hier ist es deutlich kühler als im tropischen Tiefland, kein Wunder dass die Briten sich im Sommer hierher zurück zogen. Unser Hotel sieht auch ganz britisch aus, wir fühlen uns in eine andere Welt versetzt. Irgendwie merkwürdig, aber irgendwie auch lässig. Wir schlendern durch den Ort und gönnen uns in einem der Hotels einen feinen High Tea. Das koloniale Erbe ist noch lebendig.
Das Hochland mit seiner beeindruckenden Berglandschaft erkunden wir am nächsten Tag. Hier und da halten wir an, plaudern mit den Teepflückerinnen – von denen viele Englisch können, ansonsten übersetzt unser Reiseleiter. Wir genießen den entspannten Ausflug, die wunderbare Landschaft und die grandiosen Ausblicke. Wir fotografieren Wasserfälle und malerische Teeplantagen. Am Nachmittag sind wir zurück im Hotel, im Hotelgarten lassen wir uns stilecht den High Tea servieren. Abends steht – wie jeden Abend – eine Entscheidung an: einheimische Küche oder internationale Küche, diese Mal britisch. Angesichts der Tatsache, dass unsere Reise bald zu Ende geht, entscheiden wir uns ganz klar für das Curry! Die Atmosphäre im Hotel ist ja britisch und wir hatten den High Tea, das genügt völlig.
 
Nun sind die Koffer reisefertig gepackt, wir verabschieden uns und rollen vom Hochland hinab zur Küste. Die Fahrt ist lang, aber ideal um verträumt die sich verändernde Landschaft zu betrachten und die Reise Revue passieren zu lassen. In Colombo ist es dann vorbei mit dem Träumen: Die aufstrebende Megacity ist riesengroß und laut, mit verstopften Straßen und einer abwechslungsreichen Geschichte. Ibn Battuta, die Portugiesen, die Holländer und die Briten waren hier. Rund um den Hafen sind noch viele Gebäude aus der Kolonialzeit erhalten, im modernen Stadtteil werden Wolkenkratzer gebaut und zwischendurch fallen uns die farbenfrohen hinduistischen Tempel ins Auge. Gut, dass wir einen ortskundigen Reiseleiter haben, der uns die wichtigsten Plätze und Bauwerke der Stadt zeigt. Alles sehr lebendig und sehr spannend, ein großer Gegensatz zu den anderen Landesteilen, die wir zuvor gesehen hatten. Nach dem Abendessen genehmigen wir uns einen Abschiedscocktail mit Panoramablick auf der Dachterrasse des Hotels bevor wir (nach ein paar Stunden Schlaf) zum Flughafen von Colombo fahren und Abschied von Sri Lanka nehmen.
 
Wow – was für eine Reise!
 
Autor Susanne Salm (Bollig Tours)
Fotos : DAMBULLA Höhlen-Tempel ©pop_gino_adobe.stock / ANURADHAPURA Dagoba ©sikaraha_stock.adobe

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